Firmen geben Geld für Portal-Software aus, weil sie Analysten und Technologie-Käufern zufolge in der Lage ist, die Produktivität der Angestellten zu steigern, und langfristig Kosten einsparen kann. Ein zusätzlicher Bonus ist, dass die verschärfte Konkurrenz unter den Software-Herstellern einen Preiskrieg verursacht hat, der den Käufern noch einige Schnäppchen einbringen könnte.
Im Gegensatz zu den meisten Unternehmens-Anwendungen, die dazu tendieren, interne Computing-Infrastrukturen zu komplizieren, ist Portal-Software auf Vereinfachung ausgerichtet. Mit derartiger Software können Unternehmen Websites oder Portale für ihre Angestellten, Kunden oder Geschäftspartner erstellen. Der Vorteil dabei: Man erhält über eine einzige Website gebündelten Zugang zu wichtigen Informationen, die in einer Vielzahl verschiedenster E-Mail-Programme, Human-Resources-Systemen und Vertriebs-Datenbanken abgespeichert sind.
„Dies ist die uralte Suche nach einem einzigen Software-Produkt, das alles vereint und alle glücklich macht“, sagt Simon Hayward, Vice President und Research Director bei Gartner. „Dies ist die große Vereinigung all der verschiedenen Anwendungen innerhalb einer Organisation.“
Eine am Montag veröffentlichte Studie zeigt, dass der weltweite Markt für Portal-Software 2001 um 59 Prozent gewachsen ist, wobei sich Dataquest, einem Geschäftsbereich des Marktforschungs-Unternehmens Gartner zufolge die Einnahmen aus neuen Lizenzen insgesamt auf 709 Mio. US-Dollar beliefen. Dieser Trend weicht nach Erkenntnissen der Banken-Gruppe ABN AMRO von den Gesamtausgaben für Unternehmens-Software ab, die im letzten Jahr nur um 4,3 Prozent wuchsen.
Trotz des erwarteten Einbruchs bei den Technologie-Ausgaben von 14 Prozent in diesem Jahr planen einer Umfrage von Forrester Research zufolge mehr als ein Drittel der 3.500 größten Unternehmen, noch 2002 Portal-Serversoftware zu erwerben.
Die von mageren Gewinnen gebeutelten Software-Hersteller spüren unter ihren Kunden einen seltenen Kaufrausch und zögern natürlich nicht, den Markt mit neuen Produkten zu überschwemmen. Kleinere Unternehmen wie Plumtree Software und Epicentric haben sich seit längerem auf Portal-Software spezialisiert. Jetzt strecken auch größere Firmen wie Microsoft, IBM, Oracle, SAP und Sun Microsystems ihre Fühler nach diesem Markt aus.
Sun gab letzte Woche seine Pläne für einen neuen Sun ONE Portal Server bekannt, der auf BEA, IBMs Anwendungs-Servern, und auf Suns eigenen Anwendungs-Servern laufen wird. Sun kündigte kürzlich auch einen Vertrag mit Yahoo an, der den Zugang zu beliebten Yahoo-Inhalten über Suns Portal-Software ermöglichen soll.
Microsoft gab letzte Woche bekannt, seinen SharePoint Portal Server im nächsten Jahr aktualisieren zu wollen. Nicht-technische Angestellte sollen damit die Möglichkeit erhalten, ohne Hilfe von Software-Entwicklern selbst Unternehmensportale aufzubauen.
Portale sind in der Lage, sämtliche Integrations-Probleme zu lösen. Probleme wie die Anwender-Authentifizierung durch einfache Anmeldung müssen noch behoben werden. Auch die Standards für die Portalentwicklung verändern sich noch.
Portal-Software ist aber in der Lage, die Umstellung auf ständig wechselnde Bildschirminhalte, wie sie die meisten Firmen-Anwender bei ihrer täglichen Arbeit erleben, zu reduzieren und die Arbeitskräfte so effizienter zu machen. Für interne Entwickler und Tech-Support-Fachleute schafft Portal-Software einen einzigen Zugangspunkt, der eine problemlosere Fehlersuche ermöglicht.
„Der größte Vorteil eines Portal-Servers ist ein zentraler Kontrollpunkt im Bereich Sicherheit und Zugang und ein gemeinsames ,Look and Feel‘, das der Startseite von Yahoo ähnelt“, sagte Larry Podmolik, Chief Technology Officer der Unternehmensberatung LeapNet in Chicago.
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